Kritik Pay-TV:
Everything Is Happening Dass das eine sehr gediegene Angelegenheit ist, zeigen schon die Fotos im Booklet: Die drei Herren von Pay-TV sind erwachsen. Die sehen ein bisschen aus wie die Protagonisten eines ambitionierten Eighties-Films, ernsthaft, inhaltsreich, ein bisschen geheimnisvoll. Die Musik hat ihre Wurzeln in jener Dekade - aber eben nicht nur. Natürlich
haben Pay-TV bei den Helden der Zeit gelernt, bei Prefab Sprout,
Echo & The Bunnymen oder The Jeremy Days. Aber gleichzeitig
finden sich auch einige Widerhaken. Da darf die Gitarre mal gepflegt
rückkoppeln, da guckt Bruder Shoegazing mal auf eine halbe
Zigarette vorbei, und ab und an wird's sogar fast Britpop-fröhlich
- zum Beispiel bei den folgerichtig auf dem Booklet beworbenen "Happy
Days" und "Ordinary Girl". Und auch Jazz und Barmusik
haben ihre Nischen. Insgesamt eine stilsichere Angelegenheit - irritierend
nur dann, wenn die latent stets vorhandene Offbeat-Kante überhand
nimmt. Aber das kann man wohl unter Geschmacklichkeiten abbuchen.
|