Kritik Alles ist möglich Popmusik muss nicht langweilig sein: Die Hamburger Gruppe Pay-TV stellte im Kukuun-Club ihr neues Album vor: Everything is happening Virtuoser Studiotrip einer mitreißenden Liveband. Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, einen Gig von Pay-TV mitzuerleben, wird zugeben: als Liveband ist die Gruppe ein Glücksfall. Die Mischung aus Professionalität, Spielfreude und Virtuosität, die die drei Musiker verkörpern, ist beeindruckend. Das Zusammenspiel, musikalisch wie showtechnisch, stimmt. Pay-TV ist eine echte, soll heißen wirklich zusammengewachsene Band; nicht nur drei Spitzenmusiker, die sich mal eben zusammengetan haben, um gemeinsam Musik zu machen. Wie sie sich die Bälle und Sprüche zuspielen, wie sie die Instrumente wechseln und ihren Sound variieren, wie sie sich bewegen und spielen, der Druck, der von der Bühne kommt, der Groove, der Rhythmus, die Stimmung, einfach alles kann begeistern. Heimspiel auf dem Kiez Da
ist es nur konsequent, dass Pay-TV ihre neue CD Everything
is happening auf der PreRelease-Party erst einmal live präsentieren,
bevor die ersten Rezensionsexemplare rausgerückt werden. Der
Kukuun-Club auf dem Hamburger Kiez ist die passende
Location, ein Heimspiel sozusagen, denn hier in der Gegend rund
um die Reeperbahn rocken Leadsänger Joe, Bassist Jamie und
Drummer Wolff the Wolfman Reichert mit ihrer Combo regelmäßig
die Clubs. Trip in die Geschichte der Popmusik Zweite
Runde: CD ausgepackt, in den Player geschoben und in aller Ruhe
durchgehört! Die Pflicht nach der Kür? Nein, auf keinen
Fall, denn soviel vorweg: auch zu Hause macht Everything ist
Happening Spaß. Man sollte PayTV nicht den Stempel aufdrücken,
ausschließlich ein guter Liveakt zu sein (deren CDs man vor
allem aus Pflichtgefühl kauft). Sie sind eine gute Liveband,
ohne Frage, aber eben auch eine kreative Studiocombo. Was Joe Carnwath
(Gitarre, Leadvocals), James Carnwath (Kontrabass, Vocals, Akustikgitarre,
Trompete) und Wolff Reichert (Drums, Vocals, Glockenspiel, Piano,
Orgel), da in Schweden arrangiert und eingespielt haben, zeigt,
dass die Spielräume populärer Musik nicht beim tagtäglichen
Radio-Mainstream aufhören müssen. Quelle: www.titel-forum.de, Markus Kuhn |